Amundi Asset Management

Amundi Marktkommentar vom 21.08.2023

„Klimafonds des Bundes stärkt Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit“

Die Transformation in eine klimafreundliche Wirtschaft ist eine Jahrhundertaufgabe, die enormes Kapital erfordert. In den meisten Industrieländern stehen dafür große Subventionsprogramme bereit, auch in Deutschland. Portfoliomanager Joachim Rädler analysiert die aktuelle Entwicklung und zeigt auf, welche Unternehmen und Sektoren besonders von solchen Subventionen profitieren und welche besonderen Chancen sich für Investorinnen und Investoren daraus ergeben könnten.

Herr Rädler, die Bundesregierung hat einen neuen Klimafonds über rund 210 Mrd. Euro aufgesetzt. Worum geht es dabei konkret?

Der Regierung geht es zuerst um den Budgetplan der Jahre 2024 bis 2027. Das Ziel des Sondervermögens – offiziell „Klima- und Transformationsfonds (KTF)“ genannt – ist es, neben dem regulären Bundesetat zusätzliche Fördermittel zur Transformation unserer Wirtschaft sowie für die Klima- und Energiewende bereit zu stellen. Konkret geht es also beispielsweise um die energetische Gebäudesanierung, die Bahninfrastruktur oder die Wiederansiedlung der Halbleiterproduktion sowie den weiteren Ausbau der E-Mobilität hier in Deutschland. Die Subventionen werden also dem Wirtschaftsstandort generell zugute kommen und seine Wettbewerbsfähigkeit stärken.

Andere Länder, etwa die USA, stellen ja teilweise enorme Mittel für ähnliche nationale Transformations- und Klimaziele bereit. Droht hier gar ein Subventionswettlauf?

In der Tat, ich würde sogar sagen, wir befinden uns bereits mitten in diesem globalen Wettstreit. Wenn man genauer hinschaut, dreht es sich bei den Programmen ja nicht nur um Klimaschutz, sondern auch um gewisse Schlüsselindustrien. Diese sollen vor Ort angelockt, aufgebaut oder gehalten werden, ganz so wie es die Intention des „US Inflation Reduction Act“ war, der bereits etwas früher angelaufen war. Wir haben dann gesehen, dass einige Unternehmen ihre Investitionsentscheidungen in die USA verlagert haben. Deutschland gleicht sozusagen momentan mit dem KTF lediglich aus. Das zeigt, wie wichtig die politischen Weichenstellungen für die Zukunft unserer Wettbewerbsfähigkeit sind.

Ist der Aufbau eigener Industrien und die Rückholung von Schlüsselindustrien ein genereller, globaler Trend?

Ja, denn wir alle haben in der Pandemie gelernt, dass die Zuverlässigkeit der Lieferketten wichtiger ist, als deren Geschwindigkeit. Das hat die Diversifizierung und auch die Rückholung von Lieferanten weltweit befördert. Dies sorgt im Übrigen für Kosteneffekte, die auch in die Inflationsentwicklung einfließen. So ist die Herstellung von Halbleitern in Asien deutlich billiger, als wir sie hier in Deutschland realisieren können. Zudem müssen wir teilweise die Fachkräfte erst finden und ausbilden.

Was bedeutet nun dieser Subventionswettlauf für Anlegerinnen und Anleger? Wie können diese davon profitieren?

Wie immer wird es natürlich Licht und Schatten geben. Es gibt jetzt bereits einige klare Gewinner – wie die erwähnte Halbleiterindustrie, Wärmetechnik oder Gebäudesanierung – aber auch Verlierer dieser Entwicklung. Für Anleger interessant sind insbesondere Unternehmen, die indirekt von der Entwicklung und den Geldern profitieren könnten. Denn hier bestehen tendenziell höhere Renditechancen, da der Markt die Effekte dieser Entwicklung möglicherweise noch nicht vollumfänglich eingepreist hat.

Welche Bereiche betrifft das?

Beispielsweise die Chemiebranche, die zumeist recht energieintensiv ist und durch den KTF indirekt bei den Kosten entlastet werden könnte. Auch wegen der hohen Chemie-Kompetenz, die wir in Deutschland immer noch haben, ist dieser Sektor interessant, insbesondere erfolgreiche Unternehmen der zweiten Reihe. Zudem ist im historischen Vergleich das Bewertungsniveau der Chemieindustrie als niedrig zu betrachten.

Wie nutzen Sie dieses Umfeld als Fondsmanager für die Ihnen anvertrauten Portfolios?

Wir greifen generell auf unsere thematischen Anlagekörbe zurück, die wir mit unseren Analysten erarbeiten. Dabei berücksichtigen wir bei der Allokation auch globale Trends wie den vorhin skizzierten, insbesondere, wenn sie politisch unterstützt werden. Denn das legt eine gewisse Langfristigkeit nahe, die wir als Fondsmanager natürlich auch nutzen können. Auf das Kriterium „global“ legen wir übrigens sehr großen Wert: Schließlich sind auch die Wertschöpfungsketten weltweit vernetzt und wir leben immer noch in einer globalisierten Welt.

Die genannten Fördergelder sind ja öffentliche Mittel. Welche Rolle spielt denn das private Kapital, wie es zum Beispiel über Investmentfonds in den Markt und in diese Themen fließt?

Privates Geld ist sehr wichtig, nicht zuletzt, weil es die öffentlichen Subventionen im Volumen deutlich übertrifft. Wir sehen, dass die Politik Leitplanken setzen und auch Investitionsimpulse geben kann. Aber der freie Markt ist immer noch das effizienteste Mittel, um Kapitalströme effektiv zu allokieren.
 

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Rechtliche Hinweise

Sofern nicht anders angegeben, stammen alle Informationen in diesem Dokument von Amundi Asset Management und sind aktuell mit Stand 16.08.2023. Die in diesem Dokument vertretenen Einschätzungen der Entwicklung von Wirtschaft und Märkten sind die gegenwärtige Meinung von Amundi Asset Management. Diese Einschätzungen können sich jederzeit aufgrund von Marktentwicklungen oder anderer Faktoren ändern. Es ist nicht gewährleistet, dass sich Länder, Märkte oder Sektoren so entwickeln wie erwartet. Diese Einschätzungen sind nicht als Anlageberatung, Empfehlungen für bestimmte Wertpapiere oder Indikation zum Handel im Auftrag bestimmter Produkte von Amundi Asset Management zu sehen. Es besteht keine Garantie, dass die erörterten Prognosen tatsächlich eintreten oder dass sich diese Entwicklungen fortsetzen.